IOD Geschäft bei Häffner wächst weiter


Die Zukunft der Iodproduktion heißt Recycling!

Iod gehört zu den wichtigsten Elementen, die der moderne Mensch entdecken konnte. Besonders im letzten Jahrhundert fand Iod seinen Weg in unterschiedlichste Branchen und Anwendungsbereiche. Obwohl das Element sich großer Beliebtheit erfreut, gilt es nach wie vor als „Wegwerfprodukt“. Eine Problematik, der Häffner sich angenommen hat.

Bisher wurde Iod, das beispielsweise in der Industrie genutzt wird, verbrannt. Keine langfristige Lösung sofern man bedenkt, dass der Stoff teuer und selten ist. Das Element wird nahezu ausschließlich in Japan, im asiatischen und in Chile, im südamerikanischen Raum produziert. Ein Gut, das wir wieder in den Wirtschaftskreislauf einfließen lassen sollten.

Iod-Recycling als lohnende Alternative

Als Folge einer Machbarkeitsstudie und einer Marktsondierung, entschlossen wir uns eine eigene Recycling-Anlage zu entwickeln. Durch unser innovatives Recyclingkonzept filtern wir das Iod aus unterschiedlichsten Produkten.

Zunächst gewinnen wir in einem nasschemischen Prozess durch unterschiedliche chemische Reaktionen das elementare Iod. Anschließend wird das Element erneut durch eine Bindung veredelt, woraufhin es wieder auf dem Markt genutzt werden kann.

Obwohl wir für unser Verfahren ausschließlich flüssige Produkte nutzen können, ermöglichen wir es durch Präparation unterschiedlichste Wirtschaftsgüter in unserer Anlage recyclen zu lassen. Präparationsschritte sind beispielsweise die Destillation, die thermische Zersetzung und die Mikrofiltration. Nebenprodukte, die beim Recycling anfallen, werden entweder in der eigenen Abwasseranlage behandelt oder extern entsorgt.

Unsere Recycling-Anlage

Aktuell ist unsere Anlage auf 500 t iodhaltiger Rückstände und Abfälle zugelassen. Die Recycling-Anlage wurde in unserem 2014 erbauten Distributionszentrum in Marbach am Neckar aufgestellt.

Unter anderem ermöglichen wir mit unserem Recycling-Prozess das Recyclen von Iodabfällen aus Röntgenkontrastmitteln, Polarisierungfilmen und unterschiedlicher Industrieabfälle. Die gewonnenen Ionenprodukte werden häufig von den Lieferanten abgenommen. Teilweise verkaufen wir jedoch auch an Großhändler und Produzenten von Katalysatoren und speziellen Mischungen.

Angedacht war auch die Produktion von Lebensmittel- oder Futtermittelzusatzstoffen. Die immense Nachfrage im technischen Bereich bewegte uns jedoch dazu, uns gegen diese Branche zu entscheiden.

Beim Recycling gehen wir dabei wie folgt vor:

PDF-ButtonIod Kreislauf

Nach Anlieferung von iodhaltigem Material durch unsere Kunden, verarbeiten wir es zu neuen Produkten, ganz nach individuellem Bedarf. die fertigen Produkte werden an den Kunde zurückgeliefert und sind sofort einsatzbereit. Nach erfolgter Nutzung werden die iodhaltigen Rückstände zu uns zurückgebracht und der Kreislauf beginnt von vorne.

Wirtschaftlicher Erfolg für Häffner

Die Recycling-Anlage wurde sehr gut angenommen. Ende 2016 wurde unsere Produktion für 2017 bereits restlos verkauft. Insofern hoffen wir unsere Anlagen weiter auszubauen. Unsere Hauptlieferanten sind nach wie vor in der Pharmabranche und im Bereich der Spezialitätenchemie tätig. Dazu erhalten wir allerdings auch regelmäßig Lieferungen abgelaufener Chemikalien und unterschiedlicher Abfälle aus der metallbearbeitenden Industrie.

Dabei profitieren stehts beide Seiten von unserer Arbeit. Die aufwändige Aufbereitung des Iods ist für normale Unternehmen nicht kostendeckend. Das liegt zum einen daran, die Rückstände meist nur sporadisch anfallen, zum anderen daran, dass die Präparation sehr spezifisches Vorgehen benötigt.

Recycling für Vergangenheit und Zukunft

In den vergangenen Jahren verzeichnen wir ein deutliches Wachstum der Nachfrage nach Iod. Der Löwenanteil stammt hierbei von optischen Polarisationsfolien für LCDs. Dazu kommt der demographische Wandel der Entwicklungsländer wie China und Indien. Der medizinische Bedarf fordert deutlich größere Mengen an Iod als noch vor 10 Jahren.

Ein merklicher, internationaler Anstieg der Iodproduktion ist jedoch nicht zu erwarten. In Chile beispielsweise wäre eine lange Pipeline von den Ufern bis zur Binnenwüste nötig, in der Ioderze gefunden werden.

Wir sind davon überzeugt. Die Zukunft der Iodprodukte heißt Recycling.